Gesunde Ernährung macht Spaß
Alles rund um eine gesunde Ernährung kann spielerisch und mit Freude in den Familienalltag integriert werden.
Gemeinsame Mahlzeiten in Familien sind seltener geworden. Arbeit, Schule, Kita und Freizeitaktivitäten lassen häufig nur eine gemeinsame Mahlzeit am Tag zu. Oft wird das Essen dann nicht mehr als gemeinsames Erlebnis empfunden, sondern dient lediglich der Aufnahme von Nahrung. Auch die Zeit und Motivation zur ruhigen, bewussten Zubereitung von Mahlzeiten fehlt.
Viele Menschen essen nebenbei, zum Beispiel beim Arbeiten oder während der Fernseher läuft. Dadurch werden Mahlzeiten nicht mehr mit allen Sinnen wahrgenommen. Besonders für Kinder ist die Sinneserfahrung beim Essen sehr wichtig, sie regt Appetit und Genussfähigkeit an.
Achtsamkeit in der Ernährung
Zeit
Oft fehlt sie und dennoch ist es meistens möglich dafür sorgen, dass es zumindest einmal am Tag eine gemeinsame Mahlzeit zu einer festen Zeit gibt. Bei dieser Mahlzeit steht das Essen im Mittelpunkt, hier hat weder der Fernseher noch das Handy etwas zu suchen, auch Streit sollte davor geklärt werden.
Genuss
Wer achtsam isst, hat mehr Freude am Essen. Fühlen, riechen, sehen, schmecken und hören – je mehr Sinne dabei achtsam wahrgenommen werden, desto intensiver ist das Esserlebnis. Welche Geräusche macht eigentlich eine Gurke, wenn man hineinbeißt? Was riecht hier so süßlich? Schmeckt es anders, wenn du dir die Nase beim Kauen zuhältst?
Bewusstes Kauen
„Gut gekaut ist halb verdaut“ sagt ein altes Sprichwort. Beim Kauen wird der Speichelfluss angeregt, was nicht nur gut für die Verdauung ist, sondern auch das Geschmackserlebnis steigert. Gleichzeitig ist es gut für die Zähne, weil es dabei zur Reinigung und Remineralisierung der Zähne kommt und schädliche Säuren besser abgepuffert werden können.
Hunger oder Appetit?
Es ist manchmal gar nicht so einfach zu unterscheiden, ob wir hungrig sind oder Appetit haben. Wenn wir Hunger haben, vermittelt der Körper uns, dass eine Nahrungsaufnahme nötig ist. Hier knurrt zum Beispiel der Magen oder wir merken, dass eine Stärkung nötig ist. Der Appetit geht über den Hunger hinaus, der Begriff kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „nach etwas verlangen“. Appetit haben wir meistens auf bestimmte Speisen oder Geschmacksrichtungen.
Ernährung ist nicht nur essen
Die ausreichenden Flüssigkeitszufuhr und die Wahl der Getränke spielen im Familienalltag eine wichtige Rolle. Der Körper von Kindern besteht bis zu 70 % aus Wasser. Er verliert täglich 2-2,5 Liter Wasser durch Schwitzen, Atmung, Harn und Stuhlgang. Dieser Verlust muss über Getränke und Nahrung wieder aufgenommen werden. So unterstützen Sie Ihre Kinder dabei ausreichend zu trinken:
• Stellen Sie verschiedene Heiß- und Kaltgetränke zur Auswahl.
• Geben Sie zu jeder Mahlzeit grundsätzlich ein Getränk.
• Wechseln Sie zwischen verschiedenen Getränken ab.
• Füllen Sie leere Becher und Gläser gleich wieder auf.
• Führen Sie Getränkeroutinen ein, z. B. den „5-Uhr-Tee“.
So macht essen noch mehr Spaß
Das „Schluck pass auf“-Spiel
Es ist gut, einen Bissen so oft wie möglich zu kauen, bevor wir ihn runterschlucken. Nur wer denkt bei einem leckeren Essen immer daran?
Machen Sie einfach ein Spiel daraus: Jeder Bissen wird mindestens 15-mal gekaut. Bevor etwas gesagt wird, ist der Mund leer. Wer schafft es, sein Essen am längsten im Mund zu genießen?
Der „Wer macht was“- Abendessen-Planer
Ein Blatt Papier oder Tonkarton wird mit dicken Strichen in acht gleich große Vierecke unterteilt. In das Viereck oben rechts kommt die Uhrzeit des Abendessens (wenn sie sich ändert, kann auch eine Uhr mit verstellbaren Zeigern aus Tonkarton gebastelt werden).
Im Viereck oben links ist Platz für das Gericht, das es geben soll. Es wird auf einem Zettel notiert und mit einer Wäscheklammer angeheftet. In den anderen Feldern können die zu erledigenden Aufgaben stehen, z. B. Tisch decken, Essen vorbereiten, Tisch abräumen, spülen.
Für jedes Familienmitglied wird nun noch eine Holzwäscheklammer mit dem jeweiligen Namen bemalt oder beklebt. Je nachdem, welche Aufgabe man hat, heftet man seine Wäscheklammer nun an das entsprechende Feld. So können alle auf einen Blick sehen, wer was zu tun hat. Die Aufgaben können zum Beispiel wöchentlich getauscht werden.